Zusammengestellt von Herbert Kaltofen, 14641 Paulinenaue,

  • 29.08.1874 Geburt in Berlin
  • 1881-1895 Besuch des Französischen und des Friedrichsgymnasiums in Berlin und des Gymnasiums in Friedeberg ( Neumark)
  • 1895-1898 Studium an der Universität Kiel und an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin
  • 11.03.1898 Promotion in Kiel mit einer Dissertation auf bodenphysikalischem Gebiet (Benetzungswärme des Bodens)
  • 08.03.1901 Habilitation in Kiel für das Gesamtgebiet der Landwirtschaftswissenschaft mit einer bodenphysikalischen Arbeit ( Hygroskopizität des Bodens) und einem Vortrag zum Thema „Extensität und Intensität im landwirtschaftlichen Betrieb“
  • 1901-1906 Privatdozent in Kiel. Vorlesungen über landwirtschaftliche Betriebslehre. Bodenkundliche Forschungen
  • 1905 1. Auflage von Mitscherlichs „Bodenkunde“
  • 1906-1941 Professor für Pflanzenbau an der Universität Königsberg
  • 1913-1915 Dekan bzw. Prodekan der Philosophischen Fakultät
  • 1915-1916 Rektor der Universität Königsberg
  • 1930-1932 Rektor der Universität Königsberg
  • 1909 Mathematische Formulierung der Beziehung zwischen Nährstoffgabe und Ertrag (später als Wirkungsgesetz der Wachstumsfaktoren oder als Mitscherlichs Ertragsgesetz bezeichnet). Damit wurde erstmals eine brauchbare Produktionsfunktion vorgeschlagen. Das Mitscherlichsche Ertragsgesetz kann auch als eine spezielle Version des Gesetzes vom abnehmenden Ertragszuwachs betrachtet werden.
  • 1916 Mitscherlich erklärt aufgrund experimenteller Ergebnisse das Minimumgesetz für ungültig
  • Ca. 1922 Quantitative Berechnung der wirksamen P- und K-Menge des Bodens und der zu verabreichenden P- und K-Gaben durch Mitscherlich aufgrund seines Wirkungsgesetzes
  • 1923-1941 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Mitscherlich-Gesellschaft e. V. Diese Gesellschaft erarbeitet in Ostpreußen in großem Umfang quantitative Düngungsempfehlungen für die Praxis nach der von Mitscherlich vorgeschlagenen Methode
  • 1935 Veröffentlichung grundlegender experimenteller Ergebnisse über das Zusammenwirken von N, P und K bei der Ertragsbildung (in Zusammenarbeit mit E. v. Boguslawski und A. Gutmann)
  • 1941-1945 Bewirtschaftung des Familiengutes in Kutschlau (Ostrbrandenburg) mit konsequenter Nutzung eigener Forschungsergebnisse, vor allem der Methoden zu quantitativen Bestimmung der P-und K-Gaben
  • Jan. bis Juli 1945 Kriegsvertriebener und Treckführer auf der Landstraße mit Zwischenstationen in Sieversdorf (Kreis Ruppin) und Vietnitz (Kreis Westhavelland). Vermutlich in dieser Zeit erscheinen Mitscherlichs „Lebenserinnerungen“ in Halle
  • Juli 1945 Mitscherlich wird im Gut Paulinenaue aufgenommen, das der Roten Armee als Versorgungsgut dient
  • Sept. bis Dez. 1945 Ausarbeitung populärwissenschaftlicher Landfunksendungen für den Berliner Rundfunk auf Veranlassung der SMAD
  • 1946-1950 Professor für Kulturtechnik an der Humboldt- Universität zu Berlin
  • 1949-1950 Dekan der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät
  • 01.06.1949 Direktor des neu gegründeten Institutes zur Steigerung der Pflanzenerträge Paulinenaue der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin
  • 1949-1956 Umfangreiche Forschungs- und Publikationstätigkeit in Paulinenaue. Vorrangig geht es dabei um die quantitative Bestimmung der P- und K-Gaben nach Mitschlichs Methoden und um die optimale N-Ernährung der Pflanzen
  • 1954 7. Auflage der „Bodenkunde für Landwirte, Forstwirte und Gärtner“
  • 03.02.1956 Nach einem überaus arbeitsreichen Leben verstirbt E. A. Mitscherlich in Paulinenaue, seiner letzten Wirkungsstätte, wo er auch seine letzte Ruhestätte findet

Mitgliedschaft in Akademien, Ehrungen (auszugsweise):

  • 1922 Präsident der 4. Kommission der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft (mit kurzer Unterbrechung bis 1941)
  • 1924 Mitglied der Königsberger Gelehrten Gesellschaft (Sekretar der naturwissenschaftlichen Klasse bis 1941)
  • 1925 Mitglied der Kaiserlich Leopoldinisch- Carolinisch Deutschen Akademie der Naturforscher (Leopoldina) in Halle
  • 1932 Ordentliches Mitglied der Finnischen Akademie der Wissenschaften
  • 1947 Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin (Sekretar der Klasse für Landwirtschaftswissenschaften bis 1951)
  • 1947 Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft Ost (bis 1951)
  • 1951 Ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin
  • 1901 Preis der Liebig-Stiftung (zuerkannt durch die Königl. Bayerische Akademie der Wissenschaften)
  • 1935 Ehrenmitglied der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft
  • 1935 Ehrenmitglied der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft
  • 1940 Ehrenmitglied der Königsberger Gelehrten Gesellschaft
  • 1942 Ehrenbürger der Universität Königsberg
  • 1948 Ehrendoktor der Landwirtschaftlichen Fakultät der Universität Kiel
  • 1949 Liebig-Preis der Justus-Liebig-Hochschule Gießen
  • 1949 Nationalpreis I. Klasse
  • 1951 Ehrendoktor der Landwirtschaftlichen Fakultät der Justus-Liebig-Hochschule Gießen
  • 1954 Ehrendoktor der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin
  • 1954 Vaterländischer Verdienstorden in Gold